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Brüssel gibt grünes Licht zu Börseallianz Wien-Budapest

(Wien) Die EU-Wettbewerbsbehörde in Brüssel hat am Dienstag die seit langem erwartete Bewilligung zu dem im Mai 2004 durchgeführten Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der Börse Budapest durch eine österreichische und ungarische Investorengruppe unter der Führung der Wiener Börse und der HVB Bank Hungary gegeben. „Das grüne Licht aus Brüssel ist ein wichtiger Meilenstein und ein klares Bekenntnis zum Aufbau von harmonisierten, effizienten Kapitalmärkten im Europa der Regionen“, zeigt sich Dr. Stefan Zapotocky, Mitglied des Vorstands der Wiener Börse AG, zufrieden über die Brüsseler Entscheidung und setzt fort: „Wir sehen die Entscheidung als Bestätigung, mit unserer Strategie den richtigen Weg eingeschlagen zu haben, und freuen uns, mit der Realisierung des Projekts zum Nutzen aller – der Emittenten, Mitglieder, Investoren und der gesamten Region - nun zügig voranschreiten zu können.“

Attila Szalay-Berzeviczy, Chairman der Börse Budapest, fügt hinzu: „Die heutige EU-Entscheidung ist eine Bereicherung für den gesamten mitteleuropäischen Kapitalmarkt und eine Bestätigung für unsere Kooperation auf Basis einer soliden Partnerschaft. Wir freuen uns über die Anerkennung aus Brüssel.“

Zur Stärkung der Position der beiden Börsen wurde ein Bündel an gemeinsamen Aktivitäten entwickelt, die darauf abzielen, die beiden Märkte zu international erfolgreichen, wohl etablierten Kapitalmärkten zu entwickeln. Kurzfristig - noch heuer - realisierbare Maßnahmen des Kooperationspaketes beinhalten unter anderem die vertiefte Zusammenarbeit im Datenverkauf, die Harmonisierung der Financial Reporting Systeme der beiden Unternehmen sowie das Ausloten von Harmonisierungspotenzialen im Bereich der Corporate Governance Richtlinien.

Mittel- bis längerfristig angestrebt werden auch die einheitliche Regelung des Listingverfahrens und der Mitgliederanbindung und der Aufbau einer effizienteren Netzwerkstruktur durch Harmonisierung der Systemanbindungen. Die geplanten Maßnahmen werden am 26. April 2005 im Rahmen einer Pressekonferenz in Budapest im Detail vorgestellt.

Die Wiener Börse ist mit 14 % an der Börse Budapest beteiligt. Die HVB Bank Hungary, eine Tochter der BA-CA, hält 25,2 %, die Erste Bank 12,2 %, die Österreichische Kontrollbank 11 % und die Raiffeisen Zentralbank rund 6,4 %. In Summe beläuft sich der Mehrheitsanteil der österreichischen Partner auf rund 68,8 %.