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Aktuelle Marktanalyse: The heat is on!

Andreas Wosol

Wenn die Märkte in die Sommerpause gehen, ist es sinnvoll, einen Schritt zurückzumachen. Die Weltwirtschaft ist in besserer Form als in den vergangenen Jahren. Dies hat es den Zentralbanken ermöglicht, der Fed zu folgen und allmählich ihren QE-Ausstiegsprozess zu beginnen, ein Prozess, der aufgrund der beispiellosen Höhe der monetären Maßnahmen eine historische Herausforderung ist. Mit der Inflation noch unter den Zielen der Notenbanken, fehlt noch ein wichtiger Teil des Normalisierungspuzzles. Die wichtigen Aktienmarktindizes befinden sich bei oder nahe den Höchstständen, während die Volatilität (gemessen am VIX) nahe der Tiefstände liegt. Die Aktienmärkte wurden jüngst durch die positive fundamentale Entwicklungen unterstützt, stehen aber vor zwei kurzfristig bekannten Risiken: extrem niedrige Volatilität und Aussichten über den Normalisierungsprozess der Zentralbanken.

Die Stoxx 600 fiel im Juli um -0,3 %, wobei der starke Euro (USD-Schwäche) begann sich negativ auf die Entwicklung auszuwirken. Das starke Makro-Momentum legte in Europa eine leichte Pause ein - der Euro Composite Einkaufsmanager Index für neue Aufträge reduzierte sich auf 55,5 von 56,0 im Juni. Brent Rohöl hatte einen starken Monat und stieg im Juli um 12,0 %, der größte monatliche Gewinn seit Dezember 2016. In lokaler Währung blieb Europa im Vergleich zu den globalen Aktien zurück, die im Juli um + 1,5 % gestiegen sind. Die USA war die beste Region und erreichte + 2,0 %, während Japan nur ein Plus von 0,3 % aufzeigen konnte. Innerhalb Europas (Lokalwährung) war die Länderperformance unterschiedlich mit einigen großen Ländern wie Deutschland und Frankreich, die Rückgänge verzeichneten, während andere Länder wie Italien und die Schweiz sich positive entwickelten.

Auf Sektorebene war der Rohstoffkomplex der Spitzenreiter. Zykliker entwickelten sich negativ, Reise & Freizeit, Chemie und Medien am schwächsten. Im Finanzsektor gab es bei Versicherungen und Banken eine positive Entwicklung. Defensive Segmente entwickelten sich unterschiedlich, wobei sich der Telekommunikationsbereich positiv entwickelte und Versorgungsunternehmen, Gesundheitswesen und nicht-zyklische Konsumgüter fielen.

Der österreichische Aktienmarkt (ATX) konnte seine seit Jahresanfang aufgebaute relative Stärke erneut unter Beweis stellen und eine starke Performance von rund 3,6 % erzielen. Angetrieben durch eine starke Performance der Raiffeisen Bank International, der OMV, der Erste Group, der Voestalpine, Uniqa, Telekom Austria und Schoeller Bleckmann.


Autor:

Mag. Andreas Wosol, CFA
Senior Portfolio Manager
European Equities & Country Strategies
Pioneer Investments Austria GmbH
A company of the Amundi group
Vorstandsmitglied ÖVFA
3. August 2017

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Hinweis

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