Wiener Börse (Mittag) - ATX im Mittagshandel klar im Minus
OMV verkündet Sparpaket in Höhe von 4 Mrd. Euro - IHS und Wifo rechnen mit BIP-Rückgang zwischen 2 und 2,5 Prozent
Die Börsenstimmung war auch heute von der Verunsicherung durch das Coronavirus geprägt. Am Vormittag präsentierten die Ökonomen des Instituts für Höhere Studien (IHS) und des Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) ihre aktualisierten Prognosen für die österreichische Wirtschaft. Demnach lässt die Coronavirus-Pandemie Österreichs Wirtschaft heuer deutlich schrumpfen. Das IHS erwartet einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um mindestens 2 Prozent, das Wifo rechnet mit minus 2,5 Prozent. Aufgrund der Coronavirus-Krise seien dies vorläufige Schätzungen, es gebe ein "großes Abwärtsrisiko", hieß es am Donnerstag.
Die heimischen Konzerne treffen unterdessen zunehmend Maßnahmen, um sich für die Folgen der Pandemie zu wappnen. Der Mineralölkonzern OMV kündigte nun hohe Einsparungen an. 2020 sollen über 4 Mrd. Euro eingespart werden, um "die Finanzkraft und die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens sicherzustellen" und "die Versorgungssicherheit mit Energie zu gewährleisten", wie der Konzern am Donnerstag erklärte. Die organischen Investitionen werden heuer demnach um rund 500 Mio. Euro auf knapp unter 2 Mrd. Euro zurückgefahren, die Kosten um rund 200 Mio. Euro gesenkt und Projekte im Volumen von etwa 1,5 Mrd. Euro verschoben. Zu Mittag gab der OMV-Kurs um 2,30 Prozent nach.
Der Branchenkollege Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) hatte zuvor seinen Anlegern empfohlen, sich auf der Jahreshauptversammlung, die für 23. April geplant ist, durch eine Stimmrechtsvertreterin repräsentieren zu lassen. Der Ölfeldausrüster hält sich weiterhin die Möglichkeit offen, die Hauptversammlung noch zu verschieben. Für den SBO-Kurs ging es im Verlauf um 3,51 Prozent abwärts.
Noch stärker verbilligten sich die Aktien der ATX-Schwergewichts Erste Group (minus 5,35 Prozent). Am Mittwoch hatte der Bankkonzern bekanntgegeben, seine Hauptversammlung von 13. Mai auf unbestimmte Zeit zu verschieben und die geplante Dividende von 1,5 Euro pro Aktie zu "überprüfen".
An die Spitze der Kurstafel setzten sich hingegen die Titel der CA Immo. Ihre Anteilsscheine verteuerten sich um 2,99 Prozent, nachdem das Unternehmen am Vorabend einen Rekordgewinn für das Jahr 2019 gemeldet hatte. Das Konzernergebnis legte im Vorjahr um 29 Prozent auf die Rekordhöhe von 393 Mio. Euro zu.
(Schluss) rai/sto
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Quelle: APA, Meldungen der letzten 4 Wochen